| Ich habe viel in diversen Internetforen gelesen. Hier habe ich die meiner Meinung nach interessantesten Tipps zusammengefasst. Ob es beim eigenen Hund funktioniert muss jeder selbst probieren
Sanfte Erziehung bei Welpen
Man kann mit der Erziehung beginnen, wenn sich ein Welpe etwas heimisch fühlt.
Ein Welpe sollte in seiner Prägungsphase (bis zur 16. Lebenswoche) möglichst viele positiver Erfahrungen machen, deshalb ist es sinnvoll ohne Bestrafung, d.h. positiv, zu erziehen.
Beispiele:
Wenn Ihr Hund sich hinsetzt: Sagen Sie "Sitz" und loben Sie Ihren Welpen überschwenglich.
Wenn Ihr Welpe sich hinlegt: Sagen Sie "Platz" und loben Sie Ihren Welpen überschwenglich.
Wenn Ihr Welpe den Raum verlässt: Sagen Sie "Geh raus" und loben Sie Ihren Welpen überschwenglich.
Wenn Ihr Welpe neben Ihnen hergeht: Sagen Sie "Bei-Fuß" und loben Sie Ihren Welpen überschwenglich.
Wenn Ihr Welpe zu Ihnen gelaufen kommt: Sagen Sie "Komm" und loben Sie Ihren Welpen überschwenglich.
Bei einer Hündin können Sie auch noch zusätzlich beim Geschäft machen "Hepp" sagen, Ihre Hündin wird dann später auf Kommando in die Büsche springen und Ihr Geschäft machen. Bei Rüden klappt das nicht, da Rüden makieren.
Sie sehen, Sie reagieren auf das Verhalten Ihres Hundes und unterstützen Ihren Welpen positiv.
Sie werden sehen, wenn Sie konsequent bleiben, wird Ihr Welpe bald auch auf Kommados reagieren.
Drängen Sie Ihren Welpen aber nicht, Sie können sonst viel kaputt machen.
Halten Sie sich aber daran, Ihrem Welpen nur ein Kommando zu geben, wenn er es ohnehin von alleine tut. Unterstützen Sie immer durch ein Lob, - so werden Sie es später bei der Erziehung viel einfacher haben.
Einem Welpen das Beißen abgewöhnen
Nachfolgend verschiedene Möglichkeiten:
Variante 1:
Genau in dem Moment, wo der Welpe mit dem Beissen anfängt, ist das Spiel beendet - lautes "Aua!", abrupt aufstehen, Spielzeug wegnehmen, abwenden, weggehen, fertig. Der Hund ist in diesem Moment Luft. Logischerweise ist in diesem Moment der Hund etwas verdattert (verwirrt) und beißt nicht, diesen Moment etwas ausdehnen, sich dem Welpen wieder zuwenden, loben, das Spiel beginnen. Genau in dem Moment, wo der Welpe mit dem Beissen anfängt, ist das Spiel beendet - "Aua!", abrupt aufstehen, Spielzeug wegnehmen, abwenden, weggehen, fertig....
Variante 2
Hängt ein Welpe an meiner Hose bleibe ich wie angewurzelt stehen, nicht ziehen, denn er denkt sonst du willst ein Spiel mit ihm spielen. Leg ihr kurz die Hand um die Schnauze, drück kurz aber nicht zu lasch zu (das ist "hündisch" und das versteht ein Welpe auch richtig!)und sag dein Wort für Nein, Aus, lass los etc. Wichtig ist dabei, bleib ruhig und werd nicht hektisch sondern ernst!
Wenn sie nicht gleich los lässt, warst du nicht eindeutig genug! Wenn Hunde ihre Welpen maßregeln, sind immerhin noch Zähne dazwischen, deshalb sei nicht "zimperlich". Lässt sie los, lob sie.
Nebenbei kannst du das Aus,Nein auch jeden Tag üben, z.B. mit Leckerlie als "Tausch", aber wenn sie definitiv los lassen soll, dann würde ich den Schnauzengriff anwenden!
Das Zauberwort heisst "Konsequenz". Hunde lernen nicht besonders schnell. Bis zu 500 ! (fuenfhundert) Wiederholungen bevor ein Kommando zuverlaessig klappt sind durchaus in der Norm. Es koennen auch mehr sein. Also nicht aufgeben, wenn nach ein paar Tagen und mehreren Versuchen anscheinend nichts passiert.
Achte auf kleine Aenderungen, wie z Bsp.: sofortiges Loslassen wenn das Kommando "Nein" gegeben wird, das sind schon Erfolge und zeigen Dir du bist auf dem richtigen Weg.
Variante 3
Die einfachste ist, das Du zurück beißt. So merkt der Welpe das beißen weh tut und wird es unterlassen, da er selber auch nicht mehr gebissen werden will.
Hund außer Rand und Band
Hundegerechte Erziehung ohne Vertrauensbruch und Angst braucht Zeit und Geduld.
Gegen "Aufdrehen" wie Du es nennst, hilf nur ignorieren. Dreh dich weg, brich sofort Spiel und/oder Training ab. Erst wenn Dein Hund sich voellig beruhigt hat beginnst Du ihm wieder Aufmerksamkeit zu schenken.
Damit signalisierst Du ihm, dass sein Theater keinen Zweck hat und nur mit Ruhe kommt er weiter.
Allgemeine Erziehung
Körperliche Gewalt gegen den Hund hat nur einen Lerneffekt und der heißt Angst vor dem Menschen. Man darf einen Hund wirklich NIEMALS körperlich züchtigen. Ein scharfes Nein, klingt für einen Hund aggressiv, ob du es nun bist oder nicht, dein Hund versteht es so. Ein Hund kennt nur entweder ist sie freundlich, oder aggressiv.
Die Erziehung des Hundes beruht auf gute Verhaltensweisen loben, schlechte ignorieren.
Dein Hund will deine Aufmerksamkeit, dass ist für einen Hund das höchste Gut. Wenn du ihm diese entziehst, weiß er, er hat etwas falsch gemacht.
Hunde untereinander bestrafen sich nicht!!!! Er versteht es also nicht. Du machst es ihm ungemein leichter, wenn du ihm zeigst, ja so ist es richtig, das ist fein.
An der Leine zerren
Wenn der Hund an der Leine zerrt bleib stehen bis er auffhört. Hört er nicht auf, brich den Spaziergang ab.
Schreie nicht rum, zerr nicht an der Leine. Zieht er, bleib wortlos stehen, ignoriere ihn (nicht ansprechen, nicht anfassen, nicht ansehen). Geh in eine andere Richtung, du gehst nur dann, wenn er nicht zieht. Das bedeutet Konsequenz und nicht nur drei vier Tage lang, sondern Monate!
Argumente gegen Gewalt in der Hundeerziehung
Wenn man einen Hund mit Zwang und Druck erzieht, wird man niemals einen guten Mitbewohner aus seinem Hund machen, sondern ein nervliches Wrack, was irgend wann auf den Besitzer los geht. Er macht das aus Angst um sein Leben!
Jeder gute Trainer wird dir das bestätigen, man schlägt seinen Hund nie, man nimmt ihn NIEMALS am Genick, man dreht ihn nicht auf den Rücken, man schreit ihn nicht an etc. Man fasst ihm über die Schnauze, wenn er z.B. Aggressionsverhalten gegen Artgenossen zeigt oder gegen Menschen, aber nie, wenn er etwas falsch macht.
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